Die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf

Unsere Geschichte

Im Protokoll der Sitzung des Gemeinderates der Gemeinde Haselsdorf vom 28.11.1920 ist festgehalten, daß eine Besprechung über die Bildung eines Komitees wegen Errichtung einer Feuerwehr in Tobelbad stattgefunden hat.

Alfred Scholl, der damalige Besitzer der Kuranstalt Tobelbad, hatte für diese geplante Errichtung eine Spende von 100.000 Kronen zugesagt. Es ist wahrscheinlich, daß er auch die Gründung einer Feuerwehr anregte, da ja große Teile des Kurortes in seinem Eigentum waren und er durch das Bestehen einer Feuerwehr einen größeren Schutz für seinen Besitz sah. Vielleicht war sogar ein Brand Anlaß für die Anregung zur Gründung einer Wehr.

All das ist aber quellenmäßig nicht belegt. Eindeutig ist hingegen, daß bei der anfangs genannten Gemeinderatssitzung die Gründung einer Feuerwehr einstimmig beschlossen wurde. Was die Ursache dafür war, daß dieser Beschluß erst drei Jahre später in die Tat umgesetzt wurde, konnte nicht geklärt werden.

Quelle: Buch 500 Jahre Tobelbad von Erich Linhardt. Freiwillige Feuerwehr

 

Am 26.12.1923 fand im Gasthaus Ziegler in Tobelbad eine Sitzung statt. Der Vorsitzende war Josef Kernstock, Gemeinderat aus Badegg, der Schriftführer Franz Rauch, Besitzer in Tobelbad.

Franz Rauch sen., Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr Dobl und Obmann des Feuerwehrbezirkes Südliche Umgebung Graz, hatte zu dieser Sitzung eingeladen, um über den Zweck und Wirkungsbereich einer Feuerwehr- und Rettungsabteilung zu berichten. Bei dieser Versammlung wurde von den Anwesenden beschlossen, eine Freiwillige Feuerwehr in Tobelbad zu gründen.

Gründungsfoto
Gründungsfest

Als Antragsteller für die Gründungsdurchführung wurden Rene Steininger und Franz Rauch jun. gewählt. Sie hatten die Satzungen der Gemeinde und der Landesregierung zur Genehmigung vorzulegen und die Möglichkeit zu schaffen, die erste Hauptversammlung einzuberufen. Der Gemeinderat der Gemeinde Haselsdorf bewilligte laut Beschluß der Sitzung vom 08.01.1924 einstimmig die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr und Rettungsabteilung mit dem Namen Tobelbad-Haselsdorf. Einen Mangel in den sonst vollständig erhaltenen Sitzungsprotokollen der Wehr stellt das Fehlen des Protokolles der ersten Hauptversammlung, die im Jänner oder Februar 1924 stattgefunden haben muß – am 06.03. des genannten Jahres wurde bereits die erste Ausschußsitzung abgehalten dar, da wir dadurch über die Namen der Gründungsmitglieder und die ersten Inhaber der einzelnen Funktionen nicht genau informiert sind. Bei der oben genannten Ausschußsitzung wurde der Mitgliedsbeitrag für ausübende Mitglieder mit 10.000 Kronen und für unterstützende Mitglieder mit 15.000 Kronen festgelegt. Das Gründungsfest mit Spritzenweihe plante man für den  10.08.1924, zu welchem Datum es auch wirklich abgehalten wurde.

Quelle: Buch 500 Jahre Tobelbad von Erich Linhardt. Freiwillige Feuerwehr

Franz Rauch

Franz Rauch
Der Sohn des Bezirksobmannes des Feuerwehrbezirkes Südliche Umgebung Graz und Hauptmannes der Freiwilligen Feuerwehr Dobl, Franz Rauch sen. wurde zum ersten Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf gewählt. Der Genannte war von Beruf Tischlermeister. Gemeinsam mit seiner Frau Adele erwarb er im Jahre 1917 von Benedikt und Josefa Dorner ein Haus etwas außerhalb des Kurortes und eröffnete darin ein Gasthaus. Zehn Jahre später verkaufte er das Gasthaus und erbaute in der heutigen Tobelbaderstraße ein Wohnhaus, wo er auch eine Tischlerei betrieb. Das Gasthaus ist der heutige Gasthof Zeiller und das 1929 erbaute Wohnhaus jetzt im Besitz der Familie Neubauer. Als Franz Rauch Ende 1933 / Anfang 1934 wieder in seinen Heimatort Dobl übersiedelte, mußte er natürlich das Amt des Feuerwehrhauptmannes zurücklegen, wurde aber am 26.12.1933 mit einheilliger Zustimmung aller Kameraden zum Ehrenhauptmann ernannt.


Heinrich Schuster

Heinrich Schuster

Bei einer am 02.09.1928 im Gasthaus Ziegler stattgefundenen Ausschußsitzung wurde der aus Premstätten stammende Kaufmann Heinrich Schuster als ausübendes Mitglied aufgenommen und bei der Generalversammlung am 24.03.1929 im Gasthaus Krenn in Badegg angelobt. Schuster war 1925 nach Tobelbad gekommen und hatte in der heutigen Tobelbaderstraße von Theresia Kager ein Lebensmittelgeschäft übernommen, das diese nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr weiterführen willens war. Nur drei Jahre später erwarb er von der Kuranstalt das ehemalige „Doktorhaus“, in dem ebenfalls – zuletzt von Heinrich Muralter – ein Lebensmittelgeschäft betrieben wurde, und übernahm dieses Geschäft, das noch heute im Besitz seiner Tochter, aber verpachtet ist. Nicht ganz eineinhalb Jahre nach seinem Beitritt zur Freiwilligen Feuerwehr wurde er bereits Hauptmannstellvertreter; am 26.12.1929 wählte man ihn einstimmig in diese Funktion. Nachdem der Gründungshauptmann Franz Rauch wegen Übersiedlung sein Amt zurücklegen mußte, wurde Heinrich Schuster am 26.12.1933 einstimmig zum Kommandanten der Wehr bestellt. Er bekleidete dieses Amt bis zum Jahre 1954 und hatte sicher den größten Anteil am Wiederaufbau der Freiwilligen Feuerwehr nach dem Zweiten Weltkrieg. Dass seine großen Leistungen auf dem Gebiete des Feuerwehrwesens auch von höherer Stelle anerkannt wurden, geht unter anderem daraus hervor, daß er im Jahre 1945 in die Funktion des Abschnittskommandanten berufen wurde, welche er bis zum Jahre 1954 inne hatte. Heinrich Schuster starb als Ehrenhauptmann der Freiwilligen Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf und als Ehrenabschnittskommandant im Jahre 1963.

Raimund Kokoschinegg
Raimund Kokoschinegg

Im Jahre 1923 war er, 25-jährig, einer jener Männer, die die Freiwillige Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf gründeten und hielt dieser Vereinigung bis zu seinem Tod die Treue. Die Mitglieder der Familie – der Großvater Raimund Kokoschineggs war in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts nach Tobelbad gekommen, übte hier den Beruf eines Schneiders aus und war gleichzeitig auch Mesner – sind all die Jahre hindurch immer sehr stark mit der Freiwilligen Feuerwehr verbunden gewesen. Raimund Kokoschinegg war einer, der von Anfang an sehr aktiv an den Geschehnissen in der Wehr beteiligt war, schon im Jahre 1924 finden wir seine Unterschrift unter denen der Ausschußmitglieder. Als 1954 der langjährige und verdienstvolle Hauptmann Heinrich Schuster sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zurücklegte, wählten die Mitglieder der Jahreshauptversammlung Raimund Kokoschinegg zum Wehrführer. Er übte diese Funktion bis zum Jahre 1966 aus und viele Neuanschaffungen und -errichtungen fallen in seine Amtsperiode. Nachdem er am 26.12.1966 sein Amt niedergelegt hatte, wurde er zum Ehrenhauptmann ernannt. Raimund Kokoschinegg starb im Jahre 1970.

Peter Zeiller
Peter Zeiller

Der Adoptivsohn des Paul Zeiller trat am 02.05.1948 der Freiwilligen Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf bei. Die am 3.12. desselben Jahres abgehaltene Jahreshauptversammlung bestellte ihn bereits zum Schriftführer, am 13.12.1953 wurde er zum Löschmeister ernannt. Nachdem Anton Reinbacher bei der Generalversammlung am 18.12.1955 die Stelle des Kassiers zurückgelegt hatte, wurde Peter Zeiller auch in dieser Funktion bestellt. Am 15.12.1957 wählte man ihn zum Hauptmannstellvertreter. Bis zum Jahre 1960 übte der Genannte zugleich mit dem Amt des stellvertretenden Kommandanten auch das des Schriftführers aus und bis zum Jahre 1964 war er Kassier. Nach der Resignation des Hauptmannes Raimund Kokoschinegg wurde Peter Zeiller am 26.12.1966 mit 25 von 27 abgegebenen Stimmen zum Hauptmann gewählt. Er führte die Wehr bis zum Jahre 1975, in welchem er aus gesundheitlichen Gründen um die Kenntnisnahme seiner Demission bat. Zu den großen Leistungen, die während seiner Amtsperiode getätig wurden, zählt vor allem der Neubau des Rüsthauses Tobelbad. Mit der Zustimmung sämtlicher Mitglieder wurde er zum Ehrenhauptmann ernannt.

Siegfried Fassolter
Siegfried Fassolter

Im Jahre 1956 trat Siegfried Fassolter, der Sohn des ehemaligen Hauptmannstellvertreters Johann Fassolter, in die Freiwillige Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf ein. Nach der Absolvierung von Lehrgängen in der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark wurde er bereits 1966 zum Brandmeister gewählt. Als man sich im Jahre 1969 entschloß, die Funktionen des Hauptmannes und dessen Stellvertreters auf die Ortschaften Tobelbad und Haselsdorf aufzuteilen, wurde er im genannten Jahr zum Wehrführerstellvertreter gewählt. Nachdem im Jahre 1975 Peter Zeiller die Funktion des Hauptbrandinspektors aus gesundheitlichen Gründen zurückgelegt hatte, bestellte die Jahreshauptversammlung am 26.12.1975 Siegfried Fassolter zum Hauptmann. Am 26.12.2001 legte Siegfried Fassolter diese Funktion zurück. Er wurde darauf zum Ehrenhauptbrandinspektor ernannt.

Peter Zeiller
Peter Zeiller

Im Jahre 1974 trat Peter Zeiller jun., der Sohn des damaligen Feuerwehrkommandanten Peter Zeiller sen., der Freiwilligen Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf bei. Im Jahre 1978 wurde er zum Feuerwehr- und im Jahre 1979 zum Oberfeuerwehrmann ernannt. Nach diversen Lehrgängen an der Feuerwehr- und Zivilschutzschule in Lebring wurde er im Jahre 1981 zum Brandmeister ernannt. Nachdem Herr Mag. Dr. Erich Linhardt in das Priesterseminar eintrat, wurde am 26.12.1986 Peter Zeiller als sein Nachfolger zum Oberbrandinspektor gewählt. 15 Jahre hat er dieses Amt an der Seite von Hauptbrandinspektor Siegfried Fassolter ausgeübt. Am 26.12.2001 legte Siegfried Fassolter nach 26 Jahren diese Funktion zurück und Peter Zeiller wurde von der Vollversammlung als Hauptbrandinspektor gewählt. In seiner Amtsperiode wurde bereits eine neue Tragkraftspritze für das Kleinlöschfahrzeug in Haselsdorf angekauft und der Rüsthausbau in Tobelbad, der am 29. Juni 2008 feierlich seiner Bestimmung übergeben werden konnte, getätigt.

Quelle: Buch 500 Jahre Tobelbad von Erich Linhardt. Freiwillige Feuerwehr

Auf dem am 10.08.1924 aufgenommenen Foto sind 21 Männer der Freiwilligen Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf abgebildet. Bei den Generalversammlungen der folgenden Jahre waren nach den Unterschriften zu schließen jeweils zwischen 18 und 25 Kameraden anwesend. Da bei Vollversammlungen nie sämtliche Mitglieder anwesend sind, kann geschlossen werden, daß in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg ca. 30 Männer als ausübende Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr angehört haben dürften. Aus dem Jahre 1951 haben wir die erste vollständige Liste aller in einem bestimmten Jahr der Freiwilligen Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf angehörigen Kameraden; es waren 35 ausübende Mitglieder. Im Jahre 1962 betrug der Mitgliederstand der Aktiven 45 Mann, 1986 42 Mann, 1971 51 Mann und 1983 53 Kameraden. Zwischen 1991 und 2008 schwankt die Anzahl der ausübenden Mitglieder zwischen 40 und 60 Kameraden. Derzeit gehören 47 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf an. Davon sind 41 Kameraden im Aktivstand und 6 Kameraden gehören der Feuerwehrjugend an.

Quelle: Buch 500 Jahre Tobelbad von Erich Linhardt. Freiwillige Feuerwehr

Rüsthaus Tobelbad bis 1974

Bei der Ausschusssitzung am 19.07.1931 beschloss man, ein eigenes Rüsthaus zu errichten, da die Unterbringung der Gerätschaften in fremden Gebäuden nicht optimal war. Der Kostenvoranschlag für den Bau lautete auf ca.  S 4.000,- ; S 3.000,- wurden von der Raiffeisenkasse Premstätten als Kredit aufgenommen. Der Bauplatz kostete S 100.


Die Bauarbeiten gingen, vor allem bedingt durch die tatkräftige Mithilfe der Feuerwehrkameraden und deren Angehörigen, sehr rasch voran; bereits im Juni 1932 konnte das fertiggestellte Rüsthaus seiner Bestimmung übergeben werden. Es sollte 40 Jahre lang die Gerätschaften der Freiwilligen Feuerwehr beherbergen.


Im Jahre 1970 begann man sich in der Feuerwehr ernsthaft Gedanken über einen Umbau des bestehenden Rüsthauses oder überhaupt einen Neubau zu machen. Der bauliche Zustand des alten Gebäudes war nämlich zusehends schlechter geworden, auch die Größe entsprach nicht mehr den Bedürfnissen.


RH Tobelbad ab 1974

Man entschloss sich schließlich, hinter dem bestehenden ein neues Rüsthaus zu bauen, wozu ein Grundankauf notwendig wurde. 1971 erwarb man vom Besitzer Karl Zöhrer das notwendige Grundstück und begann mit dem Neubau, der 1974 feierlich seiner Bestimmung übergeben werden konnte. 

An der Stelle des alten Gebäudes entstand ein schöner asphaltierter Vorplatz. Das Rüsthaus bot Platz für zwei Einsatzfahrzeuge und hatte außerdem einen Mannschaftsraum.


Im Jahre 1999 haben die ersten Gespräche bezüglich Errichtung eines neuen Rüsthauses begonnen. Durch laufende Veränderungen der technischen Ausrüstungsgegenstände waren aufgrund von Platzmangel eine Unterbringung aller Gerätschaften im bestehenden Rüsthaus nicht mehr möglich. Die räumliche Ausstattung entsprach in keiner Weise den Anforderungen, kein fließendes Wasser, keine sanitären Einrichtungen, kein Umkleide- und Lagerraum.


Im Jahre 2003 wurde seitens der Feuerwehr der Beschluss gefasst, ein neues Rüsthaus zu errichten. Zwei Varianten wurden in unzähligen Sitzungen diskutiert. Entweder wird ein gemeinsames Rüsthaus (Löschzug Haselsdorf und Tobelbad) in einem Haus neben dem Sammelzentrum oder ein für den Löschzug Tobelbad neues Rüsthaus auf der Badwiese errichtet. Bei der Wehrversammlung am 10. 06.2005 wurde abgestimmt. Die Mehrheit der Kameraden entschied sich für einen Neubau auf der Badwiese in Tobelbad. Im Jahre 2005 begann man intern mit den Planungen des Rüsthauses. Herr Architekt DI Gerald Deutschmann wurde von der Gemeinde mit der Durchführung des Projektes beauftragt. Im Sommer 2007 wurde mit dem Bau auf der Badwiese in Tobelbad begonnen.


Am 29.06.2008 wurde das Rüsthaus in Tobelbad feierlich seiner Bestimmung übergeben. Das Gebäude verfügt über eine eigene Werkstätte, einen Atemschutzwartungsraum, einen Aufenthaltsraum für die Mannschaft, diverse Lagerräume, einen Umkleideraum in Verbindung mit sanitären Einrichtungen. Die Fahrzeughalle bietet Platz für drei Fahrzeuge.

Rüsthaus Tobelbad seit 2008

Quelle: Buch 500 Jahre Tobelbad von Erich Linhardt. Freiwillige Feuerwehr

RH Haselsdorf bis 1996

Im Jahre 1969 begann man mit dem Bau, der an das bestehende Kühlhaus angeschlossen wurde. Durch die tatkräftige Mithilfe der Kameraden und einer dementsprechnende Unterstützung durch die Bevölkerung konnte das Rüsthaus bereits im Sommer 1970 feierlich gesegnet und seiner Bestimmung übergeben werden. Es ist mit dem Schlauchturm ausgestattet und bietet Platz für ein Fahrzeug und das dazugehörige Gerät.

Nach 24 Jahren kam es zu Diskussionen, das Rüsthaus Haselsdorf umzubauen. Man hatte einfach zu wenig Platz. Wenn man Arbeiten im Rüsthaus verrichten wollte, musste man das Fahrzeug auf den Vorplatz stellen. 1994 begann man – mit der tatkräftigen Unterstützung der Kameraden und der Bevölkerung – mit dem Um- und Zubau des Rüsthauses. Im Sommer 1996 wurde das Objekt im Zuge eines großen Festaktes seiner Bestimmung übergeben. Man hatte jetzt endlich Platz für Ausrüstungsgegenstände, man konnte Sitzungen im eigenen Haus abhalten und die Kameradschaft wurde damit auch gefördert.

RH Haselsdorf seit 1996

Quelle: Buch 500 Jahre Tobelbad von Erich Linhardt. Freiwillige Feuerwehr

Von den Anfängen bis zum Ankauf des ersten Kraftfahrzeuges im Jahre 1948 wurde mit einem Pferdewagen in den Einsatz gefahren.

Dieser Pferdewagen war im Einsatzfall mit den Pferden von Johann Hösele bespannt worden. Natürlich war es ein Nachteil, dass man damit nur eine relativ geringe Geschwindigkeit erreichen konnte und so spät am Brandplatz ankam. So war es dann auch eines der großen Ziele der Wehr in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, ein KFZ anzuschaffen. Es hatte zwar bereits im Jahre 1939 Paul Zeiller einen Autokauf beantragt, dieser konnte aber wegen des folgenden Krieges nicht weiter behandelt oder gar in die Tat umgesetzt werden.

Ford V8

Im Jahre 1948 war es so weit, dass man ein KFZ in der Wehr anschaffen konnte. Der erste motorisierte Rüstwagen war ein Ford V8. Die Segnung des Fahrzeuges erfolgte am 15.8.1948 in Verbindung mit einem Sommerfest; Frau Schuster fungierte als Patin. 13 Jahre fuhr man mit dem Ford V8 in Einsatz.

Im Jahre 1961 wurde er von einem FK 1000 abgelöst, den die Firma Haberkorn aus Vorarlberg lieferte. Am 23.07.1961 wurde im Park der AUVA das Fahrzeug gesegnet und seiner Bestimmung übergeben.

FK1000


Es stand 16 Jahre lang als Einsatzfahrzeug im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf, bis es im Jahre 1977 ein VW LT, der von der Firma Lohr gekauft wurde, ablöste. Einige Jahre tat der FK 1000 noch als Mannschaftstransportfahrzeug seine Dienste. Erste Gespräche zwecks des Ankaufes eines Einsatzfahrzeuges für den Löschzug Haselsdorf fanden im Jahre 1970 statt und es wurde beschlossen, ein Rüstauto, das in Haselsdorf ständig stationiert ist, anzuschaffen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden nämlich die Tragkraftspritze und die Geräte des Löschzuges mit einem Traktoranhänger, der 1959 gekauft worden war, zum Einsatzort gebracht.

 

Landrover

Im Sommer 1971 konnte das neu angeschaffte Fahrzeug von der Type Landrover gesegnet und seiner Bestimmung übergeben werden. Bis zum Jahre 1988 diente der Landrover als Einsatzfahrzeug für den Löschzug Haselsdorf. Im genannten Jahr wurde er von einem neuen KLF, einem Mercedes, abgelöst; am 17.7.1988 wurde das Fahrzeug in Anwesenheit von 109 Patinnen gesegnet. Bereits ein Jahr später, am 16.7.1989, konnte die Freiwillige Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf wieder ein neues Einsatzfahrzeug in Betrieb nehmen.


alter TLF 2000

Ein von der AUVA zur Verfügung gestelltes TLF 2000, das einen effektiveren Brandschutz für die beiden Krankenhäuser in Tobelbad gewährleisten soll, wurde an diesem Tag im Rahmen eines Festes offiziell übergeben und gesegnet. Es war im Rüsthaus Tobelbad eingestellt.

KRF Haselsdorf

1997 wurde in einer Sitzung beschlossen, ein technisches Einsatzfahrzeug anzukaufen. Das im Jahre 1998 gekaufte Kleinrüstfahrzeug (KRF) verfügt über moderne technische Rettungsgeräte. Im Fahrzeug ist ein hydraulisches Rettungsgerät (Spreitzer, Schere) untergebracht.

neuer TLF 2000

2013 wurde der in die Jahre gekommene TLF 2000 durch ein neues Tanklöschfahrzeug mit modernster Ausstattung abgelöst. Der neue TLF 2000 wurde im Rahmen des Sommerfestes im August gesegnet. Derzeit verfügt die Freiwillige Feuerwehr über drei Fahrzeuge, ein Tanklöschfahrzeug (TLF 2000 in Tobelbad), ein Kleinrüstfahrzeug (KRF in Haselsdorf) und ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF in Tobelbad). Für diverse Transporte wurde im Jahre 2000 ein kleiner Anhänger angekauft.

MTFAnhänger

Quelle: Buch 500 Jahre Tobelbad von Erich Linhardt. Freiwillige FeuerwehrQuelle: Buch 500 Jahre Tobelbad von Erich Linhardt. Freiwillige Feuerwehr

Beim ersten Gründungsfest, das am 10.8.1924 stattfand, erfolgte auch die Segnung der ersten Spritze der Freiwillgen Feuerwehr. Es handelte sich dabei um eine Handdruckspritze.

Bereits zwei Jahre später machte man sich im Ausschuß Gedanken über die Anschaffung einer Motorspritze und vor allem über die Finanzierung derselben. Man plante verschiedene Veranstaltungen abzuhalten, deren Erlös zur Bezahlung einer Motorspritze herangezogen werden sollte. Trotzdem mußte man Geld von der „Vorschußkassa“ in Lieboch aufnehmen, um das neue Gerät, das S 1.400,- kostete, bezahlen zu können.
Die Segnung der Motorspritze fand am 7.71929 statt. Im selben Jahr, in dem das erste KFZ von der Wehr angeschafft wurde, 1948, beantragte man auch die Anschaffung einer neuen Motorspritze, da die erste bereits 20 Jahre im Einsatz verwendet wurde; der Ankauf wird am 12.12.1948 beschlossen. 

Spritzensegnung 1949

In Verbindung mit dem 25-jährigem Gründungsfest wurde das Aggregat, eine RW 75, gesegnet und seiner Bestimmung übergeben. Im Jahre 1958 schuf man eine VW-Motorspritze an, die in Tobelbad stationiert wurde und übergab die im Jahre 1949 gekaufte dem im selben Jahr installierten Löschzug in Haselsdorf. Die VW-Motorspritze befindet sich noch heute in der Wehr. Da die RW 75 schon sehr große Gebrechen und Mängel im Einsatz aufwies, wurde im Jahre 1979 für den Löschzug eine neue Tragkraftspritze, Modell Ziegler, angekauft. Nach 24 Jahren konnte man sich auf diese gekaufte Tragkraftspritze nicht mehr vollkommen verlassen, es gab immer wieder Probleme.

TS

2002 wurde dann der Beschluss gefasst, eine neue Tragkraftspritze anzukaufen. Die neue Spritze wurde dann beim 80-jährigen Bestandsjubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Tobelbad-Haselsdorf im Juni 2003 eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben.


Quelle: Buch 500 Jahre Tobelbad von Erich Linhardt. Freiwillige Feuerwehr

Neben den Fahrzeugen und Spritzen sind für eine professionelle Hilfeleistung weitere wichtige Geräte notwendig.

Funkgeräte:
Im Jahre 1968 wurde im Zuge der Installierung des Funkes in den Feuerwehren für das damals einzige Rüstauto der Freiwilligen Feuerwehr ein Funkgerät angeschafft. Als man 1971 den Landrover kaufte, erhielt auch dieses Fahrzeug – wie alle seither angeschafften – ein Funkgerät.
Funkgeräte sind für die Feuerwehren ein notwendiges Mittel, um unter anderem Kontakt zur Bezirksleitzentrale „Florian Graz-Umgebung“ zu halten. Auch bei Suchaktionen, Atemschutzeinsätzen, Verkehrsregelungen usw. würde ohne der Verwendung von Funkgeräten kein Einsatz reibungslos ablaufen.
Bis ins Jahr 2014 waren alle Fahrzeuge und die beiden Rüsthäuser mit analogen Funkgeräten ausgestattet, zusätzlich verfügte die Feuerwehr noch über vier Handfunkgeräte und drei 70 cm Bundle Handfunkgeräte.
Mit der Digitalisierung des Feuerwehr Funks in der Steiermark wurden gegen Ende des Jahres 2014 die dafür notwendigen digitalen Funkgeräte angeschafft und Anfang 2015 in den beiden Rüsthäusern und allen drei Fahrzeugen verbaut. Weiters wurden auch entsprechende Handfunkgeräte beschafft um auch abseits von Fahrzeugen mit der Mannschaft in Kontakt bleiben zu können.
Die digitale Technik bietet viele Vorteile, wie genaue GPS-Lokalisierung jedes Funkgerätes, eine vereinfachte Meldungskette und eine hohe Ausfallssicherheit

Atemschutzgeräte:
Eine entscheidende Hebung ihrer Schlagkraft erfuhr die Feuerwehr durch den Ankauf von drei Preßluftatmern der Type „Matter“ im Jahre 1977. Ein Einsatz bei Bränden in geschlossenen Räumen ist heute ohne diese Ausrüstung nicht mehr denkbar. Nach der Anschaffung der Geräte absolvierten mehrere Kameraden in die Feuerwehr- und Zivilschutzschule einen speziellen Kurs für Atemschutzgeräteträger, die notwendige Ausbildung für den Umgang mit dem Gerät um damit gefahrlos arbeiten zu können Im Moment befinden sich 3 Geräte im Tanklöschfahrzeug.

Wasserbezugstellen:
Unter dem Kommandanten Raimund Kokoschinegg wurde im Dezember 1962 angeregt, Wasserbezugsstellen an jenen Punkten unseres Löschbereiches zu errichten, wo überhaupt keine Löschwasserversorung vorhanden war; zwei Stellen wurden ausgesucht. Die eine befand sich in Haselsdorfberg, in der Nähe des Anwesens der Familie Ferk, und die andere am Pfalzberg auf einem Grundstück des Anton Tescher, vlg. Jandl.
Aber erst im Jahre 1965 wurden von der Firma Schmerda erste Preisangebote für den Bau von Löschwasserbehältern gemacht; genannte Firma errichtete sie dann auch im Jahre 1966. Ein Behälter hat eine Tiefe von zwei Metern und einen Durchmesser von sechs Metern. Für den Bau dieser beiden Löschteiche erhielt die Wehr vom Land Steiermark eine Subvention in der Höhe von S 14.000,- . Da ab 1967 der Wasserverband Söding-Lieboch die Wasserleitung auch in das Gemeindegebiet von Haselsdorf legte, bestand die Möglichkeit, im Löschbereich Hydranten aufzustellen, was natürlich eine wertvolle Verbesserung der Löschwasserversorgung bedeutet. Bis 1991 gab es 35 Hydranten und im Moment befinden sich 38 Hydranten im Löschbereich.

Alarmierungsmittel:
Bis zum Jahre 1949 erfolgte die Alarmierung bei Einsätzen durch sogenannte Nebel- oder Signalhörner, mit deren Hilfe die Kameraden den Ruf zum Einsatz untereinander weitergaben. Die Gattin des langjährigen Hauptmannes, Heinrich Schuster, blies viele Jahre mit dem Horn in die Richtung der heutigen Bischofeggerstraße, wo die dort wohnenden Kameraden das Signal aufnahmen und weitergaben.
Wie umständlich und langwierig eine solche Alarmierung war, braucht nicht beschrieben zu werden. Am 31.7.1949 wurde im Zuge der Verbesserung der Ausrüstung der Wehr bei der Firma Rosenbauer auch eine Sirene angekauft und auf dem Dach des Pfarrhofes montiert; ein sehr wesentlicher Fortschritt auf dem Wege der Hebung der Schlagkraft der Wehr. Im Jahre 1960 wurde auch eine Sirene im Bereich von Haselsdorf, Haselsdorfberg und Badegg angeschafft und auf dem Dach des Gemeindehauses in Badegg angebracht.
1973 veranstaltete man auch beim Bauernhof Kainz in Haselsdorf ein Sommerfest, mit dessen Erlös eine neue Sirene für den Löschzug gekauft und auf dem Schlauchturm des Rüsthauses in Haselsdorf montiert wurde. Beide Sirenen sind an die Funksirenensteuerung angeschlossen, das heißt, daß von „Florian Graz-Umgebung“, der zentralen Funkstelle des Bezirkes, aus die Sirenen ausgelöst werden können und dann über Funk das Nötige über Art und Ort des Einsatzes durchgegeben wird.
Seit 2003 erfolgt die Alarmierung zusätzlich zur Sirene mit SMS. Sobald die Sirene ausgelöst wird, werden die Feuerwehrkameraden automatisch per SMS mitalarmiert. Die Steuerung für die SMS Alarmierung wird auch zum versenden von INFO-SMS verwendet. Somit kann man alle Kameraden auf einmal – Erinnerung für die nächste Übung – informieren.

Quelle: Buch 500 Jahre Tobelbad von Erich Linhardt. Freiwillige Feuerwehr